Mehrwerte der BIM-Methode im Holzbau

Um ein Statikmodell zu erhalten, in dem die notwendigen Berechnungen und Nachweise geführt werden können, haben Bauingenieure andere Anforderungen als Building Information Modeling (BIM) ist eine digitale Methode zur Planung, Modellierung und Verwaltung von Gebäuden, die in der Bauindustrie immer mehr an Bedeutung gewinnt. Eine der Anwendungen von BIM ist die Überführung der digitalen Modelle in die Produktion. Zur Aufbereitung der BIM-Modelle für die Produktion werden mehrere Schritte durchlaufen.

Einer der ersten ist die Prüfung der Modelle, welche auf Fehler, Kollisionen und Inkonsistenzen geprüft werden. Dies kann mit Hilfe von automatischen Prüf- und Validierungstools erfolgen, welche die Daten auf Fehler und Inkonsistenzen überprüfen. Insbesondere im Holzbau werden für die Produktion hochpräzise Maschinen und Fertigungsanlagen eingesetzt. Das bedeutet auch, dass die Maschinen mit genauen Daten versorgt werden müssen. Auf eine präzise Modellierung der Geometrie ist somit bereits zu Beginn grossen Wert zu legen. So kann die Genauigkeitsanforderung an das Modell von Anfang an sichergestellt werden.

Abbildung 1 Elementwand in Lignocam

Abbildung 1 Elementwand in Lignocam

Ein weiteres Merkmal des Holzbaus ist der hohe Vorfertigungsgrad. Das führt dazu, dass schon sehr früh ein Modellabgleich der Gewerke stattfindet und entsprechende Fehler in der Planung sehr früh erkannt und behoben werden können. In der Vorfertigung ist es nicht nur notwendig, die Leitungsführung so zu verlegen, wie sie geplant wurde, sondern auch einfacher und effizienter. Die Elemente sind besser zugänglich und die ganze Montage findet wetterunabhängig in der Werkhalle des Holzbauers statt.

War die Modellprüfung erfolgreich, wird diese vom ausführenden Betrieb weiter verfeinert und detailliert und mit den nötigen Fertigungsinformationen ergänzt. Ist der nötige Detaillierungsgrad erreicht, ist ein weiterer wichtiger Schritt die Mengenermittlung. Dieser Schritt ermöglicht es, die benötigten Materialien und Ressourcen für ein Projekt zu ermitteln. Dies kann mithilfe von speziellen Tools erfolgen, die die Daten aus dem BIM-Modell extrahieren und automatisch eine Mengenermittlung durchführen. Dieser Schritt ermöglicht es, die Kosten für ein Projekt besser zu kontrollieren und zu planen.

Abbildung 2 Elementwand BTLviewer

Abbildung 2 Elementwand BTLviewer

Ebenfalls von zentraler Bedeutung ist die Auswertung der Modelle. Hierbei werden die Daten und die Geometrie aus dem Modell analysiert und in ein für die Produktion geeignetes Format umgewandelt. Dies geschieht mit Hilfe von speziellen Tools und branchenspezifischen Software-Lösungen wie z.B. cadwork 3d, welche die Produktionsdaten automatisch aus dem Modell erzeugen und in ein für die CAM-Lösung lesbares Format exportieren.

Abbildung 3 Einzelbauten

Abbildung 3 Einzelbauteile

Sobald die Daten aufbereitet, kontrolliert und ausgewertet sind, können sie direkt an die Produktion weitergegeben werden. Dies ermöglicht es, die Produktion automatisch und ohne manuelle Eingriffe zu steuern und zu überwachen.

Ein weiterer Vorteil von BIM-Modellen in der Produktion ist die Möglichkeit, die Modelle mit anderen Systemen und Tools zu integrieren, wie z.B. mit ERP-Systemen, um die Abläufe in der Produktion weiter zu optimieren.

Abbildung 4 Elementwand

Abbildung 4 Elementwand

Insgesamt ist die Verwendung von BIM-Modellen in der Produktion ein sehr hilfreiches und effizientes Vorgehen, das die Planung, die Produktion und die Überwachung von Gebäuden vereinfacht und verbessert. Es ermöglicht eine schnellere, präzisere und automatisiertere Produktion.